Witten

Unterhaltend und durchdacht

Kammeroper Köln spielte Mozarts Zauberflöte für die Volksbühne

Schräg, schrill und frech präsentierte die Junge Kammeroper Köln am Dienstag und Mittwoch Mozarts „Zauberflöte“ im ausverkauften Saalbau. (...) Tolle Stimmen, wunderschöne Duette, ein gut abgestimmtes Ensemble und eine mutige, freche Inszenierung in einem stimmigen Bühnenbild machen „Die Zauberflöte“ zu einem modernen Opernerlebnis.
Als gelungen und bis in den letzten Winkel durchdacht erweist sich Eisenbergs Inszenierung und hat es noch dazu in sich: Es wäre töricht, einen auf den ersten Blick lustige Inszenierung der wohl berühmtesten und meistgespielten Mozartopern rein auf ihren Unterhaltungswert zu reduzieren, denn Enke Eisenberg klischiert intelligent mal mehr mal weniger subtil das in der „Zauberflöte“ dokumentierte Geschlechterverhältnis und die Frauenrolle seit dem 18. Jahrhundert. Die Inszenierung macht deutlich: In dieser Oper findet das eigentliche Leben in den klassischen Geschlechterrollen statt. Eisenbergs Inszenierung schärft den Blick für den offenen Chauvinismus des zu allen Zeiten populären Kulturereignisses „Zauberflöte“.